Wenn ich in der Natur bin, bin ich ganz ich
Da draußen, mitten im Wald, zwischen all den Bäumen, dem Moos, dem Rascheln der Blätter – da atme ich anders. Tiefer. Weiter. Ich fühle mich plötzlich vollständig. Angekommen. Als hätte ich nie irgendwo anders hingehört.
Für mich ist Natur in diesen Momenten der Wald selbst: die Wurzeln unter meinen Füßen, die Bäume wie alte Freunde, das Licht, das durch die Blätter tanzt. Und wenn ich dann gehe – zurück in den Alltag, in die Welt aus Beton, Terminen und To-do-Listen – dann fühlt es sich manchmal an, als hätte ich die Natur zurückgelassen. Als gäbe es sie dort draußen nicht mehr. Was natürlich totaler Quatsch ist – denn alles ist Natur. Auch die Taube auf dem Bahnhof. Auch ich mit meinem chaotischen Kopf.
Und trotzdem... kaum bin ich raus aus dem Wald, meldet sich dieser alte Bekannte: das Gefühl, nicht zu reichen. Nicht gut genug zu sein. Vielleicht doch noch ein bisschen optimierter, klüger, schöner, produktiver werden zu müssen.
Aber hey – die Bäume im Wald haben noch nie darüber nachgedacht, ob sie gerade performen oder genug leisten. Sie sind einfach. Vielleicht kann ich das ja auch lernen. Ein bisschen mehr Baum sein. Wurzeln schlagen. Mich dem Wind hingeben. Und zwischendurch einfach mal in den Himmel starren – ganz ohne Plan.
Aus Nicole-Anako ist Sunny geworden. Woow....